Oman 06:
Berg(zeit)fahren nach Al Sharaf – Al Hoota Rest House

Do. 05.03.2015
Es wird wie geplant die kürzeste Etappe unserer Reise. Kurz nach Al Hamra (Einkauf und 2. Frühstück) zweigen wir auf eine Bergstraße ab, die uns 21km und 1.300 Höhenmeter bergauf zum Al Hoota Rest House führt, der einzigen Nicht-Zelt-Nacht unserer Oman-Reise.
Womit wir nicht gerechnet hatten ist die Netto-Fahrzeit von knapp 4h für die gesamt 35km sowie mit den teilweise gut über 20% steilen Rampen am Weg zur großen Überfahrt des Hadschar-Gebirges.

unmenschliche Rampen hinauf nach Al Sharaf
unmenschliche Steil-Rampen hinauf nach Al Sharaf

Vor allem auf den ersten Kilometern rinnt eine Menge Schweiß. Schatten gibt es sowieso keinen weit und breit und bei 4-6km/h auch keinen Fahrtwind, der uns kühlt. Dazu ist der Kraftaufwand enorm, um die schwer beladenen Bikes derartige Steigungen hinauf zu treten. Wir haben sicherheitshalber alleine 12 Liter Wasser und einiges an Essen bei uns, da wir nicht genau wissen, ob das Guest House knapp unter dem Pass offen hat und wie es auf den schluchtigen Schotterpisten hinter dem Pass werden wird. Die nächste Ortschaft, in der wir einen Supermarkt oder ein Restaurant vermuten, ist je nach Fahrbarkeit hinter dem Pass bis zu 2 Tagesetappen entfernt.

1.300hm kurbeln wir hinauf von Al Hamra nach Al Sharaf
1.300hm kurbeln wir hinauf von Al Hamra nach Al Sharaf

Insgesamt rasten wir auf unserem Weg empor zweimal am Straßenrand, essen Datteln mit Joghurt sowie etwas Brot und genießen es dennoch, so gar keinen Stress zu haben, da wir wissen, dass wir irgendwann oben und damit am Etappenziel sein werden, deutlich früher als an jedem anderen Tag und mit der Aussicht auf ein Zimmer mit Bett und Dusche.
Je höher wir uns schrauben, desto kühler wird die Luft und desto weniger Schweiß rinnt über unsere Rücken. Am Ende zählen wir den Countdown der letzten Kilometer – und dann ist es da: zuerst das Ortsschild von Al Sharaf und kurz darauf unser Guest House, das sehr zu unserer Freude offen hat.

Wir sind die einzigen Gäste und beziehen ein schönes Zimmer (ca. EUR 55,- das DZ), essen eine Kleinigkeit im Restaurant, waschen dann schnell unsere Wäsche, damit wir sie zum Trocknen noch in die Sonne hängen können und genießen den Rest des Tages (dank „unendlich“ Strom) mit einer ersten Foto-Sichtung der bisherigen Etappen.
Zwecks Schonung der Akkus haben wir zu Beginn beschlossen, abends im Zelt nicht Fotos zu gucken, die wir über WLAN aufs Handy überspielen können. Zwar funktioniert das Aufladen all unserer Geräte über unser „Goal Zero Guide 10 Plus“ mit „Solarpanel Nomad 7“ dank ausgiebiger Sonneneinstrahlung bestens … dennoch wollen wir hinsichtlich Foto-Akkus nix riskieren und so gibt es erst jetzt am Zimmer ein erstes „Best Of“.

Blick zum 3.000m hohen Jabal Shams
Blick zum 3.000m hohen Jabal Shams

Abends essen wir dann nochmals im Restaurant (Dal und ein indisches Curry-Gericht) und plauschen sehr nett mit dem aus Ägypten stammenden Rezeptionisten und dem nur arabisch sprechenden Koch. Die beiden zeigen sich überaus besorgt über unser Vorhaben, am nächsten Tag mit den Rädern ins Wadi A’Sahtan fahren zu wollen. Auch beim Verabschieden am Abend meint der Rezeptionist nochmals „I think it’s no good idea …“ sodass wir vor dem Einschlafen auch auf unsinnige Gedanken kommen (denn was soll in Wahrheit schon passieren, außer dass wir umkehren müssen). Trotz der Stille und kuscheligen Bettwäsche schlafen wir nicht wirklich gut.

Etappendaten: 34km – 1.350hm

GPS-Track der 6. Etappe

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