Bikepacking Karnische Alpen

Bikepacking Karnische Alpen

Der italienische Teil der Karnischen Alpen gehört schon seit langem zu unseren absoluten Lieblingsgebieten, egal ab mit Rennrad, Reiserad oder MTB – die wilde, einsame Landschaft in Kombination mit grandiosen Straßen, Pisten und Pfaden bilden das Fundament unserer Liebe zu den „Alpi Carniche“. Dazu kommen die kulinarischen Genüsse und das ungemein wohltuende Gefühl, als (mit dem Rad) Reisender aufrichtig willkommen zu sein.

Alte Kriegspfade und Denkmäler stimmen nachdenklich und erinnern mahnend an die sinnlose Unmenschlichkeit kriegerischer Auseinandersetzungen. Trotz aller Grausamkeiten vergangener Jahrzehnte spürt und entdeckt man hier ganz besonders auch das grenzüberschreitend Verbindende, das Gemeinsame, das diese karge Gebirgslandschaft nördlich und südlich des karnischen Hauptkamms tief prägt.

An magischen und mystischen Plätzen fehlt es in den Karnischen Alpen ebenso wenig wie an grandiosen Perspektiven und Panoramen.

Nachdem die letzten Sommer-Wochen wettermäßig eher durchwachsen waren, möchten wir den seit langem ersten „gewitterfrei“ gemeldeten Nachmittag/Abend für eine 2-tägige MTB-Tour mit einer Zeltnacht weit oben in den Bergen nutzen. Also starten wir an einem sonnigen, heißen August-Nachmittag unsere erste Bikepacking-Tour von daheim weg mit Leichtzelt und – im Gegensatz zu Dalmatien im Juni (Leichtschlafsäcke) – mit unseren alpinerprobten Carinthia D400-Schlafsäcken.

Die Strecke ins Lesachtal bis Obertilliach kennen wir schon gut von zahlreichen Tagestouren. Ab hier steigt eine sanft ansteigende Schotterstraße hinauf zur Porzehütte (1.942m), von wo es weiter aufwärts zum 2.094m hohen Tilliacher Joch (Grenzübergang Italien) geht.

Ab hier wird es so richtig interessant, denn auf italienischer Seite wartet das eigentliche Highlight dieser karnischen Mountainbike-Runde: ein sensationeller Höhenweg über zahlreiche Almen, der meistens gut geschottert ist, ab und zu auch etwas steinig und ruppig, und nur für 3 Kilometer „einspurig“ (Wanderweg) … aber insgesamt mit MTBs toll fahrbar – bis auf ein paar Bachüberquerungen.

Kulinarisch lassen wir es uns (abseits vom mitgeführten Abendessen inkl. kleinem Flascherl Rot 🙂 ) vor allem auf der Malga Campobon, in der Bäckerei Vidale Michele in Forni Avoltri sowie am Refugio Marinelli gutgehen – hier überrascht uns eine haubenküchen-verdächtige Gemüse-Käse-Suppe nach dem langen, schweißtreibenden Anstieg auf 2.120m Höhe.

Großes Kino ist auch die Abfahrt Richtung Plöckenpass-Straße, unterhalb der höchsten Gipfel der karnischen Alpen ca. 1.000 Höhenmeter bergab – vorbei an den karnischen „Highlands“, noch einmal zauberhaft einsam, bevor es über Asphalt hinauf zum Passo di Monte Croce Carnico (Plöckenpass) und retour nach Österreich geht.

Eckdaten unserer Tour:

Wenn man die Tour von/bis Kötschach-Mauthen aus und die Straße direkt hinauf ins Lesachtal fährt, sind es ca. 120km und 4.000 Höhenmeter.

Unsere Route auf Komoot:

https://www.komoot.de/tour/453255683