Wieder läutet der Wecker zeitig und der erste Blick aus dem Fenster bringt Zuversicht – es regnet zumindest nicht. Wir frühstücken in unserem Apartment am Vorabend im Supermarkt Gekauftes, packen, schwingen uns auf unsere gesattelten Bikes und verlassen Split im Morgengrauen. Dichter Verkehr begleitet uns die ersten Kilometer auf der D8, wird aber immer weniger je näher wir Omiš rücken. In Omiš heben wir Bargeld ab, nehmen einen schnellen Café und bewundern die Umgebung. Die direkt hinter der Küstenstadt steil empor ragenden Felsen beeindrucken. Das Zentrum der Altstadt mit der vorgelagerten mächtigen Allee wirkt verträumt und einladend … es tut uns in dem Moment richtig leid, weiter zu “müssen”, da wir einerseits das Kilometer-Minus von gestern aufholen, andererseits wieder möglichst weit im Trockenen gelangen möchten. Zweiteres offenbart sich bald als relativ einfach, da die dunklen Wolken immer mehr der Sonne weichen und auf einmal völlig überraschend prächtige Bedingungen herrschen.
Immer wieder beeindrucken weiße Felsen über und türkisfarbene Buchten unter uns – dazwischen die reichhaltige Vegetation mediterraner Gefilde: Weinreben, Oliven- und Feigenbäume entlang der gesamten Makarska Riviera, die nicht umsonst als Juwel der kroatischen Küste gilt.
Wir spulen wie in Trance Kilometer für Kilometer ab und können es kaum fassen, nach dem vergangenen Regentag und den völlig trostlosen Prognosen einen derartigen Prachttag zu erleben.
Ein weiteres Highlight wartet kurz vor Ploče mit dem traumhaften Blick über die Baćina-Seen, die da auf einmal mitten in das hügelige Karstgebiet am Rande der Küste gebettet liegen.
Und kontrastreich geht es weiter bis nach Opuzen – entlang des Neretva-Deltas, das übersät ist mit dichten Mandarinenplantagen und entsprechend zahlreichen Verkaufsständen entlang der Straße.
Im kleinen und endlich wieder einmal völlig untouristischen Zentrum von Opuzen suchen wir recht lange nach einem Zimmer, werden aber schließlich fündig und genießen den Abend im Freien sitzend im einzigen Lokal, das etwas zum Essen bietet – die quasi Fastfood-Menükarte ist extrem überschaubar … für Hana gibt es wieder mal Pizza und für Peter Hühnerbrust gegrillt mit Pommes. Wir sind dennoch überglücklich – hinter uns liegt die wahrscheinlich schönste Etappe unserer Tour und Dubrovnik ist bereits greifbar nahe. Darauf trinken wir … Karlovačko Radler grejp.