Gravel Premiere: Wien – Drautal

Gravel Premiere: Wien – Drautal

Es ist soweit. Lange Zeit haben wir uns „gewehrt“ mit dem Nicht-Fisch-Nicht-Fleisch-Argument … „entweder Rennrad oder Mountainbike“ war stets unsere Devise. Die Gravel-Szene hatten wir fast ein wenig mittleidig belächelt, vor allem wenn wir mit unseren MTBs in den oft grob-/tiefschottrigen und steilen Regionen unserer Hausberge, den Dolomiten und Karnischen Alpen, schiebenden und/oder mühsam kämpfenden Gravlern begegnet sind.

Wieso also plötzlich die gedankliche und emotionale Wende?

Einerseits macht uns das Rennradfahren seit einigen Jahren auf den immer stärker und flotter befahrenen Straßen im Alpenraum nicht mehr so richtig Freude, da wir keine Lust haben uns bei jeder Ausfahrt über die gleichen Dinge zu ärgern, allen voran über die Mein-Auto-Meine-Straße-Mentalität einiger Mitmenschen. 
Andererseits planen wir bei der ein oder anderen Radreise künftig eine Spur leichter und schneller unterwegs zu sein als mit unseren vollbepackten Velotraum-Bikes. Dass wir unser robustes Setup bei einigen Touren nicht missen möchten, ist klar – egal ob bei unseren Fahrten durch die Wüste (Oman/Israel), wo wir oft mehr als 15 Liter Wasser dabei hatten, oder selbst zuletzt im bergigen Norwegen Ende Mai, als wir Essen für mehrere Tage und richtig warme Klamotten und Schlafsachen in den Taschen brauchten. Hingegen für Reisen, auf denen wir jeden Tag mit Einkaufstopps und/oder Einkehrmöglichkeiten rechnen können und in Regionen/zu Jahreszeiten ohne Nächte um oder unter der Null-Grad-Grenze, klingt ein leichteres Setup ohne Zweifel verlockend. 

Lange Rede, kurzer Sinn: wir haben uns bei Ciclopia in Wien zwei traumhafte Gravel-Bikes zusammenbauen lassen und diese gleich bei der Jungfernfahrt anständig ausgeritten. Mit dem Zug ging es von daheim nach Wien direkt in die Werkstatt und am nächsten Morgen mit den neuen Rädern auf schmalen Straßen und Schotterwegen zurück Richtung Drautal. Zwei Etappen planten wir im Vorfeld mit einer Übernachtung am Traunsee. Das Wetter war perfekt, genauso wie …

… unsere neuen Bikes:

  • Rahmen + Gabel: Cannondale Topstone Carbon
  • Gruppe: SRAM Mullet Force AXS XX1 Eagle 1 x 12 (vorne 40 – hinten 10-52)
  • Laufräder: Mavic Allroad S
  • Reifen: Pirelli Cinturato HT 700x45c
  • Vorbau/Lenker: ZIPP Service Course 70 XPLR
  • Pedale: Shimano XT PD-T8000
  • Gewicht: 8,9 kg (Hana Gr. XS ohne Pedale / 9,4 kg mit XT PD-T8000 + 3x Topeak Shuttle-Cage-Alu Flaschenhalter)

Nachdem wir uns für die Heimreise nicht mehr als 2 Tage freinehmen wollten, aber auch nicht über den kürzesten Weg (Semmering, Murtal …) düsen wollten, planten wir die Route nördlich der Alpen möglichst direkt, möglichst verkehrsarm, aber absichtlich mit hohem Asphaltanteil, da es insgesamt doch 433 km mit 5.350 Höhenmetern wurden. In unseren Bikepacking-Taschen hatten wir nur das Nötigste für die Zugfahrt, den Abend in Wien und die 2 Nächte (Wien + Altmünster). Der Laptop war arbeitsbedingt (wir sind Mo-Mi gereist) im Rucksack dabei (eigentlich Trailrunning-Weste: Black Diamond Distance 15). Zum Fotografieren hatten wir diesmal leider nur sehr wenig Zeit 🙂

Und hier unsere Route:

Etappe 1: 244,13 km – 11:05:15 – 2.817 hm Strava
Etappe 2: 189,17 km – 9:07:47 – 2.534 hm Strava

Die Route auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/1302817471