Nach einem ungewöhnlich kühlen und verregneten September wollten wir nicht länger auf den heiß ersehnten Altweibersommer in den heimischen Bergen warten, sodass wir das erste stabile Hoch über dem Westalpen-Raum nutzten, um Anfang Oktober eine 5-tägige Radreise in den Cottischen Alpen – einer Gebirgskette im Grenzgebiet zwischen Italien und Frankreich – zu genießen. Von einer mehrtägigen Hütte-zu-Hütte Mountainbiketour im August 2015 hatten wir die Gegend rund um die Provinz Cuneo in bester Erinnerung – sowohl landschaftlich, als auch kulinarisch. Weitläufige, einsame Täler, legendäre (asphaltierte) Passstraßen und ein ungemein dichtes Netz an geschotterten Höhen-Kammstraßen machen die Region zu einem Paradies für Rennradfahrer, Mountainbiker und – wie wir meinen – auch für Reiseradler.
Nachdem die meisten Rifugi und Campingplätze im Oktober bereits geschlossen haben, stellten wir uns auf frische Zeltnächte oberhalb der Baumgrenze ein. Also landeten auch erstmals Daunenjacken und Fleece-Decken in unseren Packtaschen. Highlights unserer Reise waren mit Sicherheit die grandiosen Morgen- und Abendstimmungen sowie die sternenklaren Vollmond-Nächte zwischen 2.000 und 2.600m Höhe auf der Varaita-Maira-Kammstraße, dem Colle dell’Agnello (Col d’Agnel) sowie dem Col du Parpaillon.
Tagsüber trafen wir auf den geschotterten Pisten selten bis nie Rad- oder Motorradfahrer. Vor und nach dem Zelt-auf- bzw. Abbau waren wir dann sowieso mutterseelenallein mit Murmeltieren und Gämsen. Und auch am Colle dell’Agnello – mit 2.744m der höchste Grenzpass der Alpen – hatten wir extrem wenige menschliche bzw. motorisierte Begegnungen.
Von den lieblichen Weinhügeln der Gemeinde Barolo bis zu den üppigen Kastanien-Hainen südwestlich von Cuneo bietet das Piemont natürlich auch eine Menge kulinarischer Genüsse – saison- und streckenbedingt lief bei uns diesmal jedoch vorrangig der Benzinkocher auf Hochtouren.
Allen Radreisenden, die wie wir hohe Berge und einsame Panoramablicke lieben, können wir die Cottischen Alpen im Herbst wärmstens empfehlen.
Unsere Route:
Diese GPS-Daten stammen aus der Touren-Planung und entsprechen nicht 100% exakt der gefahrenen Strecke:
claudia
Okt 11, 2017 -
Mei sooooo schöne Bilder .. bekomm gleich ur Lust auf eine Radltour .. ok mit warmer, bequemer Einkehrmöglichkeit und ohne Bezinkocher 😉 …
LG
Claudia
Frank Heinrich
Nov 19, 2019 -
Hallo Hana, hallo Peter,
ich bin über Euer Buch jetzt auf Eurer Homepage gelandet und bin begeistert!
Ihr habt ein Händchen für Tour-Ideen und ich nehme durch Eure Reisen einige Anregungen auf.
Im nächsten Jahr möchte ich selber in den Alpen unterwegs sein, habe aber erst einige Punkte, die fix sind.
Jetzt habe ich diesen tollen Kurzbericht gelesen und bin schwer begeistert. Mich würde interessieren, wie Ihr angereist seid und wie die Versorgungslage war. Habt Ihr Euch anfangs „eingedeckt“ oder gab es auch zwischendurch Einkaufsmöglichkeiten? Würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Ansonsten macht weiter so!
Herzliche Grüße aus Berlin.
Frank
hana + peter bergh
Nov 20, 2019 -
Servus Frank, vielen Dank für deine schöne Nachricht! Wir sind mit dem Auto angereist. Die Versorgung war kein Problem, da man auf der Runde durch einige größere Ortschaften mit Geschäften fährt (u.a. Sampeyre, Guillestre …). Liebe Grüße nach Berlin, Hana & Peter