TransPyr – The Coast to Coast Cycling Epic

TransPyr – The Coast to Coast Cycling Epic

29.6.-6.7.2014. Ein Mountainbike-Etappenrennen für 2er-Teams entlang der gesamten Pyrenäen. 7 Tage von Roses am Mittelmeer bis Hondarribia am Atlantik. 775km und 18.000 Höhenmeter über Asphalt, Schotter, Wiesen, Almen, Lehmböden, steinige Trails, wurzelige Wälder, schmale und alte steinige Brücken … mal staubig-trocken, leider viel zu oft matschig und nass …

Am Start in Roses standen ca. 350 Teilnehmer aus 24 Nationen. Die 108 2er-Teams der TransPyr Adventure (alle 7 MTB-Etappen) teilten sich in 4 Kategorien: 46 Teams der Kategorie „Man“, 54 Teams der Kategorie „Master“, 7 Teams der Kategorie „Mixed“, 1 Team der Kategorie „Women“. Dazu kamen einige Fahrer, die nur die ersten 3 (East) oder die letzten 4 (West) Etappen in Angriff nahmen sowie Teilnehmer der „TransPyr Road„.

Zur Überraschung aller verwandelten sintflutartige Regenfälle (zum Glück fast nur außerhalb der Rennzeiten) zahlreiche Passagen in knöcheltiefe Schlammfelder und idyllische Wanderwege in unliebsame Wasserstraßen. Dennoch gab es insgesamt nur eine kleine Streckenänderung auf der vorletzten Etappe. Vor allem durch die vermehrte Bike-, Material- und Wäschepflege blieb nach den ohnedies extrem langen Etappen so jedoch noch weniger Regenerationszeit als erhofft. Umso größer deshalb bei uns allen die Freude über die täglich frischen Leader-Trikots 🙂

Der tägliche Ablauf sah bei uns fast immer ident aus: 5.45 Wecker. 6.00 Frühstück, anschl. Hotel Check-out, eventuell noch kurze Bike-Pflege. 7.45 Treffen beim Startgelände. 8.00 Etappenstart. Ca. 6 bzw. 8 Stunden Rennzeit. Im Ziel dann kurz essen/trinken, Bike waschen, Hotel aufsuchen, duschen, Wäsche trocknen, essen, kurz ruhen, Flaschen/Camelbak waschen/lüften, Bike pflegen/reparieren. 19.00 Pasta Party. 20.00 Siegerehrung und Race Briefing. 21.45 Hotel. 22.00 ¡buenas noches!

Sportlich gesehen lief es für uns alle nahezu perfekt. Hana und Christoph gewannen überlegen die Mixed Wertung (7 Teams am Start). Nur auf der 1. Etappe (mit Defekt bei Christoph) war ein Team aus den USA ein paar Minuten schneller. Sturz gab es auch nur einen (zum Glück folgenfreien) bei Hana auf der letzten Etappe. Ansonsten meisterten die beiden erfolgreich all die schweren Etappen und kamen in Hondarribia mit über 2 Stunden Vorsprung in der Gesamtwertung als Sieger an.

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Axel und ich fuhren zu Beginn oft in der Spitzengruppe. Am 1. Tag kostete ein Kettenriss bei mir viel Zeit und Nerven – um so energischer erfolgte danach die Aufholjagd. Insgesamt siegten wir in der Master-Klasse mit 1,5h Vorsprung, wobei wir 4 Etappen gewinnen konnten und von Beginn an die Rot-schwarzen Leader-Trikots tragen durften. In der Gesamtwertung schafften wir mit einer konstant starken Leistung den 5. Platz – ohne grobe Probleme oder Einbrüche. Nur 1 Kettenriss, 1 Defekt, 2 Stürze (inkl. verbogenem Schaltauge) und ein paar mühsame Chain-Sucks bremsten uns ungewollt.

Auf Platz 4 Gesamt landete der für das spanische Pro-Team „Bicis Esteve“ fahrende Steirer Wolfgang Krenn zusammen mit seinem Partner Oriol Roca. Die beiden mussten mehrere Defekte und an Tag 5 sogar einen Rahmenbruch, der beim Betreuerauto nur provisorisch repariert werden konnte, hinnehmen. Zum Glück fand Wolfgang für den nächsten Tag ein Ersatz-Bike.

Auf gesamt Platz 1 fuhren von Beginn an die beiden Spanier Israel Nunez und Roberto Bou (Team Massi/Tomas Domingo). Sie gewannen das TransPyr 2014 mit knapp 20 Minuten Vorsprung auf die Spanier Pau Botella Tarres und David Mateu Pardo (Probike Team). Die Belgier Lieven und Jeroen Schroyen (The Chemical Brothers) sicherten sich mit einem starken Finale den 3. Gesamtrang.

Für ca. 50 Teilnehmer endete das Abenteuer TransPyr mit einem DNF.

Fazit: Sowohl die höchst professionelle Organisation als auch der faszinierende Charme der einzelnen Etappenorte erfüllte voll und ganz unsere Erwartungen. Fahrtechnisches Highlight war mit Sicherheit der 20km Singletrail nach Ainsa. Aber auch die anderen Etappen boten eine Vielzahl spektakulärer Streckenabschnitte.

Leider blieb für genussvolle Blicke in die Landschaft während als auch für Sight-Seeing und kulinarische Entdeckungen nach den Etappen so gut wie keine Zeit. Vielleicht erkunden wir die Gegend nochmals abseits von Renn-Hektik im Zuge einer entspannten Radreise.
Für alle, die eine sportliche Herausforderung der Extraklasse suchen und das Finishen über ehrgeizige Platzierungsgedanken stellen, bietet das Abenteuer TransPyr (vor allem bei besserem Wetter) mit Sicherheit ein absolut lohnendes Erlebnis.

Nachsatz zu den Ergebnissen:
Nicht jeden Tag wurde die gesamte Etappe mit Zeitnehmung erfasst. Mal begann die „timed section“ erst nach 30km … manchmal endete sie ein paar Kilometer vor dem Ziel. Das bedeutete aber leider nicht automatisch, dass „gemütlich“ gefahren wurde – vor allem zu Beginn wurde bei Abschnitten ohne Zeitnehmung für meinen Begriff oft schon ein recht ambitioniertes Tempo gefahren – zumindest bei allen Steigungen und kurzen Schupfern 🙂
Mein Garmin zeigt mir für die 7 Etappen eine reine Netto-Fahrzeit von 41:13 (ohne Labe-Pausen und Defekte) – also eine durchschnittliche Fahrzeit von über 5:45 pro Tag. Die 32:28 in der Ergebnisliste ist die Summe aller „timed sections“ inkl. Labe-Pausen/Defekte.

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Video

Ein paar tolle Eindrücke von der Strecke und vom gesamten Ablauf bekommt man beim 24′ Race-Video von rtve.es (auf spanisch):

https://www.youtube.com/watch?v=_PPLOfXXAaQ

Fotos

© FOTOESPORTBCN


 

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